Von Mareike Meyer
Ich habe euch ja schon Lokis Vorliebe für Boxen und Höhlen beschrieben. Er kennt die Hundebox als seinen ganz persönlichen Rückzugsort an dem er niemals von irgendwem gestört wird. Obwohl Loki Kellerräume und Räume ohne Fenster ganz gruselig findet und diese meidet, mag er es, sich in seine Box zurück zu ziehen. Anfangs hatte ich einen Kennel für ihn hergerichtet. In der Gitterbox hatte er eine gemütliche Decke und einige Kuscheltiere liegen. Damit das ganze einen höhlenartigen Charakter bekommt, habe ich eine Wolldecke über den Kennel gelegt.
Super schön und super teuer
Woher nehmen wenn nicht stehlen?
Also beschloss ich, dass ich die Box selber bauen würde. Ohne Vorlage, ohne Anleitung, ohne Ahnung von so etwas. Aber dafür mit viel Motivation. Meine “Konstruktionszeichnung” war so schlecht, dass ich nicht in der Lage war, meinem Mann und meinem Vater genau zu erklären, wie ich mir das ganze vorstelle. Sie haben nur höflich genickt und gemeint “Mach du mal, wir sind gespannt”. Ich habe mich noch einmal an den Rechner gesetzt und versucht, für euch eine brauchbare Zeichnung zu machen. Ihr findet sie am Ende dieses Artikels als .pdf-Dokument.
Ahnungslos aber hoch motiviert


An dieser Stelle möchte ich eine deutliche Warnung aussprechen: Wenn ihr genau so wenig Ahnung von solchen Maschinen habt, wie ich dann holt euch Hilfe. Eine Tischkreissäge oder eine Kappsäge sind keine Spielzeuge und können sehr gefährlich sein.
Auf in den Baumarkt
Insgesamt habe ich rund 200€ für das Material bezahlt.
Die Bodenplatte
Begonnen habe ich mit der Bodenplatte. Damit die Box nicht mit der kompletten Fläche auf unserem Laminat steht, habe ich eine Bodenkonstruktion aus Holzbrettern mit einer Stärke von 20mm gebaut. Auf diese Bretter habe ich dann die Dreischicht-Platte in der richtigen Größe für die Bodenfläche aufgeschraubt.
Nachdem das überraschend einfach funktioniert hat, habe ich damit begonnen, die Seitenteile zuzusägen. Ich wollte die Schublade 15cm hoch machen, also ließ ich oben einen Bereich von 25cm, den ich mit einer Holzplatte verkleiden wollte. Bevor ich die Leisten miteinander verschraubt habe, habe ich die Löcher für die Alustangen in die obere und untere Querstrebe gebohrt. Die Stangen sind etwa 1,5cm tief in das Holz eingelassen. Schließlich habe ich die zugesägten Stangen eingesetzt und die Teile miteinander verschraubt. Dieses Teil braucht man zwei Mal.
Die Front
Die Frontseite ist ähnlich aufgebaut wie die Seitenteile, allerdings befindet sich in der Mitte eine zusätzliche vertikale Leiste an der später die Tür befestigt wird.
Die Tür
Die Tür zu fertigen war dann nicht weiter schwierig. Sie besteht im Prinzip einfach aus einem rechteckigen Rahmen, der die Gitterstäbe an Ort und Stelle hält. Mit zwei Scharnieren wird die Tür an der Box befestigt. Natürlich kann man die Tür noch mit einem Bolzenriegel oder Ähnlichem versehen, um die Box verschließen zu können. Eigentlich hatte ich das auch vor, aber als ich die Box gebaut habe, konnte ich keine finden, die mir gefallen und habe die Tür vorerst ohne Riegel gebaut. Es stellte sich heraus, dass ich keine Riegel oder Schlösser an der Box brauche. Loki ist gerne da drin und ich mache die Tür eh nur dann zu, wenn zum Beispiel der Pizzalieferant kommt oder wir Gäste haben, die sich vor Hunden fürchten. Außerdem habe ich die Box langsam aufgebaut und Loki bleibt auch dort drin, wenn die Tür offen ist und ich ihm sage, dass er dort bleiben soll. Deshalb habe ich nie einen Riegel angebaut.
Das war wirklich knifflig und im Nachhinein betrachtet, würde ich bei der Schublade der Hundebox einiges anders machen. Ich habe mir bei Youtube DIY-Videos angesehen und das wirkte gar nicht so schwierig, aber ich musste feststellen, dass sich jede kleine Ungenauigkeit rächt. Die meiste Zeit habe ich damit zugebracht, die Schublade abzuschleifen, damit sie endlich in die Öffnung passt. Da ich selbst an dieser Stelle so versagt habe, möchte ich mich nicht dazu aufschwingen, euch zu sagen wie ihr eine Schublade baut. Ich persönlich würde beim nächsten Mal einfach eine fertige Schublade kaufen. Einzelne Schubladen bekommt man beispielsweise bei Ikea. Alternativ kann man auch eine Holzkiste ohne Deckel aus dem Baumarkt nehmen und diese zur Schublade umfunktionieren.
Die Rückwand
Nun habt ihr also das grobe Gerüst der Box in Einzelteilen. An dieser Stelle habe ich festgestellt, dass ich die Box im Wohnzimmer montieren muss, denn sie wird am Ende nicht mehr durch die Tür passen. Kontrolliert das unbedingt vorher, damit ihr euch unnötige Arbeit erspart. Also ab mit den Teilen ins Wohnzimmer. Dann habe ich die Seitenteile und die Front mit Winkeln auf die Bodenplatte aufgeschraubt und sie außerdem auch miteinander verbunden. Im Anschluss habe ich die Rückwand


aus Rauspund-Dielen angebracht. Die Prinzip dieses Holzes ist wirklich genial und sehr einfach. Jedes Brett hat eine Nut und eine Feder und sie werden einfach ineinander gesteckt. So kommt man super schnell voran und hat am Ende eine optisch saubere Fläche.
Die Zwischendecke
Da Loki recht schreckhaft ist und auch aus optischen Gründen habe ich eine dünne Zwischendecke eingebaut, nachdem ich die Seitenteile und die Rückwand montiert hatte. Dazu habe ich Sperrholzplatten zwischen dem Schubladen- und dem Hundebereich eingebaut. Die Platten liegen eigentlich nur locker auf ein paar kleinen Klötzchen aus Restholz auf, die ich von innen an die Latten geschraubt habe.
Die Schublade befestigen und Deckel drauf
Genauso wie die Rückwand habe ich auch den Deckel aus Rauspund-Dielen gemacht. Nachdem ihr dann alle Teile noch einmal mit Schmirgelpapier bearbeitet habt, ist der Rohbau der Box fertig.
Jetzt kommt Farbe ins Spiel


Arbeitszeit
Der Arbeitsprozess in Bildern
Zum Vergrößern der Bilder einfach auf das jeweilige Foto klicken.
13 comments
Die Box sieht wirklich gut aus und ich finde es toll, dass Loki sich darin auch augenscheinlich so wohl fühlt. Wir haben nie mit Boxen oder ähnlichem gearbeitet – bei uns werden die Hunde bei Bedarf dann eher in einem Raum separiert … oder auch mal die Gäste, die nicht mit Hunden auskommen 🙂
Liebe Grüße,
Isabella mit Cara und Shadow
Ich habe diese Hundebox auf Pinterest gefunden, nachdem ich mich von den 2 Boxen meiner KLeinspitze verabschieden wollte, weil die doch ziemlich trüb ausschauen. Die Spitzchen fühlen sich zwar wohl drin, aber sie schauen im Vorzimmer nicht gerade toll aus… Diese Hundebox aus Holz hat es mir sofort angetan und ich werde heute Abend gleich einmal ausrechnen, was ich alles an Holz benötige, um eine entsprechende “Doppelgarage” für meine Spitze zu bauen. Hoffentlich wird das Endprodukt auch nur halb so schön wie das hier gezeigte! Alle Achtung!
Hallo Heidi,
vielen lieben Dank. Ich bin mir sicher, dass dir das gelingt. Wenn du magst würde ich mich über ein Foto deiner fertigen Box per Mail freuen.
Beste Grüße,
Mareike
Hallo Monika,
vielen Danke für deinen Kommentar. Ich finde es schade, dass du den Beitrag offenbar nicht aufmerksam gelesen hast. Wie beschrieben hat meine Box nicht einmal einen Riegel zum absperren. Außerdem habe ich ja beschrieben, dass sie meinem Hund als sicherer Rückzugsort dient. Er zieht sich sehr gerne darin zurück. Sogar wenn er mit uns auf dem Sofa liegt steht er irgendwann auf und geht in seine Box.
Die Optik ist natürlich Geschmackssache.
Beste Grüße,
Mareike
Hallo Mareike,
Erst einmal ein Lob, wow was für eine schöne Hundebox. Gefällt mir echt gut.
Hast du zufällig eine etwas genauere Bauanleitung? Mir fehlt es leider etwas an Geschick und einfach „draufloszugehen“ wäre echt super..
Liebe Grüße
Hallo Lars,
vielen Dank für deinen lieben Kommentar. Eine genauere Anleitung habe ich leider nicht, denn ich baue immer einfach drauf los. Hast du denn eine bestimmte Frage, die dich vor Probleme stellt? Vielleicht kann ich dir dabei ja helfen 🙂 Schreib mir auch gerne eine E-Mail an info@lokislife.de
Wir bekommen das bestimmt hin 🙂
Beste Grüße,
Mareike & Loki
Liebe Mareike, super toll!!!! Selbst ist die Frau und du hast das voll gut umgesetzt. Hast du die Säge selbst bedient?? Da habe ich ja höllischen Respekt vor und lasse da lieber meinem Papa den Vortritt 😉 Wir bekommen Mitte Januar Zuwachs und eine Hundebox wird mein nächstes Projekt. Ich möchte es recht schlicht halten, also ohne Schublade und definitiv mit schwarzen Beschlägen. Meine Frage, warum hast du dich für Alustangen entschieden? Rein optisch fände ich Holzstäbe echt besser. Meinst du Holz wäre vielleicht nicht stabil genug? Die Stangen wirken so kalt und “knastmäßig” 🤣🤣
Würd mich über deine Meinung sehr freuen.
LG Jasmin
Liebe Jasmin,
vielen Dank! Ich habe mich sehr über deinen Kommentar gefreut.
Ja, ich habe die Säge selbst bedient. Mein Vater hat es mir einmal gezeigt, dann hab ich ihn “weggescheucht”. ich bastel an solchen Dingen am Liebsten allein.
Deinen Einwand mit den Stangen kann ich gut verstehen, allerdings hatte Aluminium als Werkstoff für mich mehr Vor- als Nachteile. Ein paar davon sind, dass Aluminium nicht rostet und unempfindlich gegen Feuchtigkeit (egal ob Luftfeuchtigkeit oder Spritzwasser oder so) ist. Außerdem ist es sehr stabil (es besitzt eine hohe Festigkeit) und dabei trotzdem leicht zu verarbeiten. Zudem ist es als Leichtmetall nicht so schwer wir Holz. Ich muss die Box ja noch bewegen können. Jedes Jahr an Weihnachten muss sie dem Tannenbaum weichen und kommt in eine andere Ecke des Wohnzimmers. Anders als Holz kann Aluminium nicht angenagt werden. Das könnte gerade für dich wichtig werden, wenn ein Welpe einzieht. Die kleinen Zähnchen sind echt spitz und eine schöne Holzstange kann schnell zu einem unansehnlichen Nageholz werden.
Außerdem fand ich das helle Metall als Kontrast zu dem schwarzen Holz ganz schön, aber das ist natürlich Geschmackssache.
Solltest du dich für Holz entscheiden, empfehle ich dir etwas dickere Stangen, denn Holz ist nicht so stabil wie Aluminium.
Wenn du magst, würde ich mich total über ein Foto deiner fertigen Box später freuen. Gerne auch per Mail an info@lokislife.de
Falls du noch Fragen hast, immer her damit. Ich versuche, sie alle zu beantworten.
Beste Grüße,
Mareike & Loki
Übrigens kann man Aluminiumstangen im Internet auch pulverbeschichtet in verschiedenen Farben bekommen. Das wusste ich nicht, als ich die Box gebaut habe. Sonst hätte ich die Stangen sicher bunt gemacht 🙂
Hallo
Vielen Dank für die schöne Anleitung.
Was mir bei all den Informationen fehlt ist der Abstand zwischen den Stäben.
Könntest du das Mass noch angeben?
Gruss aus Bern
Hallo Marc,
ich habe gerade noch einmal nachgemessen. Bei mir sind die Stäbe ca. 10cm weit auseinander. Allerdings hängt das natürlich auch stark von der Größe des Hundes ab. Ein Chihuahua kommt da sicher durch bei 10cm.
Beste Grüße,
Mareike & Loki
Hallo,
erstmal super schöne Hundebox!
Ich habe eine Frage: Wie hast du die einzelnen Teile und die Seiten miteinander verbunden ohne dass man von außen die Schraubenköpfe sieht? Oder hast du nur geklebt. Ich kenne mich leider absolut nicht aus, darum ist es mir ein Rätsel wie du das gemacht hast 😀
Liebe Grüße
Lena
Hallo Lena,
vielen Dank für deinen netten Kommentar. Ich habe tatsächlich einfach nur Schrauben genommen, diese dann beim Schleifen mit angeschliffen und einfach zusammen mit dem Holz überlackiert.
Beste Grüße,
Mareike & Loki